
29. März 2016. Der Kickoff des Projekts “Pioneering Future Leadership and Work” findet im Weiterbildungszentrum Holzweid der Universität St. Gallen statt. Teilnehmer sind Vertreter aller zwölf Projektpartner.
Arbeitswelt 4.0: Neue Arbeits- und Führungsformen
Um Phänomenen wie der Globalisierung, der Digitalisierung, erhöhter Diversity sowie veränderten Werten der Mitarbeitenden gerecht zu werden, befinden sich bereits mehr als 80% der Unternehmen in der Schweiz in einem Veränderungsprozess auf dem Weg in eine sogenannte Arbeitswelt 4.0 (Weichbrodt et al., 2014). Unter dem Begriff Arbeitswelt 4.0 werden neue Arbeitsformen zusammengefasst, die netzwerkartige Arbeitsweisen, dynamisch-fluide Projektstrukturen, mobil-flexible Arbeit oder virtuelle Kollaboration umfassen. Bislang ist jedoch wenig über die Arbeitswelt 4.0 insgesamt bekannt sondern nur über Erfolgsfaktoren und Auswirkungen vereinzelter neuer Arbeitsformen.
Ferner zeichnet sich ab, dass ganz neue Formen der Führung (z.B. Shared Leadership, Empowering Leadership, Agile oder Emergent Leadership) eine Rolle spielen werden. Die Wirkung ist bisher nur skizzenhaft erkennbar, das Zusammenspiel mit neuen Arbeitsformen in der Praxis kaum erprobt.
Zum momentanen Zeitpunkt existiert weder in der Forschung noch in der Praxis ein gutes Verständnis über die Frage, welche neuen Führungsformen erforderlich sind, um die Arbeitswelt 4.0 zum Nutzen für Unternehmen und Menschen zu gestalten.
Das Pioneering Projekt
Im Januar 2016 startete das dreijährige Forschungsprojekt «Pioneering Future Leadership and Work» in Kooperation mit dem Impact Hub Zürich und der Schweizer Kader Organisation. In dem Forschungsprojekt sollen die folgenden Fragestellungen untersucht werden: Wie sieht Führung in der Arbeitswelt 4.0 aus? Welche Herausforderungen stellen neue Arbeitsformen an die Kultur, Mitarbeiter und Zusammenarbeit? Wie sieht das Best Practice der Zukunft aus? Das Pioneering-Konsortium besteht aus den Partnerfirmen der Bundesagentur für Arbeit, Graubündner Kantonalbank, Haufe-umantis AG, Novartis AG, Oberwaid Medical Center, Porsche Schweiz AG, SAP, SWISS International Airlines und Vitra AG. Halbjährlich findet ein Erfahrungs-Workshop aller Teilnehmer statt, um aktuelle Erkenntnisse und Herausforderungen auszutauschen. Mit den Unternehmen sind Interviews und eine Standortanalyse geplant, um empirisch die Erfolgsfaktoren neuer Arbeitsformen rund um Leadership, Kultur und Skills zu erforschen. Im Rahmen von Experimenten und Pilot Studien werden in den Unternehmen Prototypen zukünftiger Arbeits- und Führungsformen entwickelt und in ihrer Umsetzung begleitet.