St.Galler Jugendstudie 2025
Was bewegt die Jugend der SChweiZ?
Über kaum eine Generation wird derzeit so viel gesprochen wie über die heutige Jugend. Ihre Erlebnisse durch Krisen, ihre psychische Verfassung und ihr Blick auf die Arbeitswelt werden häufig thematisiert.
Noch vor wenigen Jahren stand ein verschärfter «War for Talents» im Fokus: Es ging vor allem darum, junge Menschen für sich zu gewinnen. Inzwischen ist die Situation komplexer. So gibt es beispielsweise die Beobachtung, dass junge Menschen zum Teil wissen, wie wichtig sie für die Arbeitswelt sind, ihren Preis kennen und ihre Bedingungen klar machen. «Wir sagen ‹Nein› – zu Überlastung, zu fehlender Wertschätzung, zu Arbeitsbedingungen, die nicht zu unserem Leben passen», stellen zum Beispiel Esmailzadeh und Kollegen (2022, S.20) fest. Mit diesem Selbstbewusstsein wolle und werde die Gen Z die Arbeitswelt verändern. Der Wirtschaftswissenschaftler Christian Scholz stellte bereits früh fest: Auch frühere Generationen haben «Nein» gesagt, «aber jetzt wird das Nein akzeptiert» (Hölter, Kuhlmann, Schirmer, Schmergal & Sutera, 2023, S. 10). Denn von dieser Generation gibt es deutlich weniger. So bringt die junge Generation eine neue Dynamik rund um die Arbeitswelt und andere Lebensvorstellungen ein.
«Arbeit ist vielen jungen Menschen sehr wichtig. Allerdings ist nur die Hälfte mit Energie und Commitment dabei. Andere fühlen sich emotional entkoppelt oder assoziieren Arbeit eher mit Belastung», sagt Heike Bruch, Professorin für Leadership an der Universität St.Gallen und Direktorin des Institutes für Führung und Personalmanagement.
Gleichzeitig stehen grosse Herausforderungen an wie beispielsweise eine deutlich erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit, die Transformation durch Künstliche Intelligenz oder das Ausscheiden der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt. Die aktuell jungen Menschen sind wie keine andere Generation von diesen Umbrüchen betroffen. Die Dynamik dieser Umbrüche ist schneller, umfassender und tiefgreifender als noch vor wenigen Jahren. Umso entscheidender ist es, sie gemeinsam im generationenübergreifenden Dialog und in gemeinsamer Kooperation zu bewältigen.
Aus diesen Herausforderungen entstehen zugleich neue Chancen wie etwa die Arbeitswelt flexibler, sinnorientierter und gesünder zu gestalten. Darüber hinaus können durchTechnologien und besonders die Nutzung von KI Innovationen entstehen, die Arbeit und Alltag erleichtern oder gesellschaftliche Teilhabe fördern. Diese Chancen betreffen alle Generationen – für die Jugend, für Arbeitgeber und für die Schweiz. Genau hier setzt die St.Galler Jugendstudie 2025 an: Sie ist nicht nur eine Studie über, sondern auch für junge Menschen. Sie beleuchtet die Sichtweisen, Erlebnisse und Vorstellungen von jungen Menschen in der Schweiz.
Unsere Studie soll eine Grundlage für den Dialog zwischen Generationen und verschiedenen Akteuren bieten. Sie richtet sich auch an Arbeitgeber und andere zentrale Akteure, die mit jungen Menschen leben, wie beispielsweise Eltern und/oder mit ihnen arbeiten. Ihr wesentliches Anliegen ist es, Vertrauen zu stärken: Vertrauen zwischen den Generationen, aber vor allem auch das Vertrauen in die Jugend.
Gerne können Sie unsere Studie hier kostenlos herunterladen. Geben Sie dazu gerne Ihre Kontaktdaten in dem folgenden Kontaktformular an. Im Anschluss wird Ihnen der Link zur Studie per E-Mail zugesendet.
Für die St.Galler Jugendstudie haben wir explizit das Verständnis und Erleben von jungen Menschen im Vergleich zu anderen Altersgruppen untersucht – basierend auf einer schriftlichen Befragung von 3’000 Schweizerinnen und Schweizern. Zusätzlich haben wir 20 qualitative Interviews mit jungen Menschen geführt. Diese Gespräche geben vertiefende Einblicke in das Erleben, Sichtweisen und Zukunftsvorstellungen verschiedener junger Menschen und ermöglichten es uns, diese in die Studie einzubringen.
Für die schriftliche Erhebung wurden im Mai und Juni 2025 insgesamt 3’000 Personen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt. Darunter sind vor allem Arbeitnehmende, aber auch Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Arbeitssuchende. Die 5 % Arbeitssuchende wurden für die Analysen ausgeschlossen. Die Fragen rund um Zufriedenheit, mentale Gesundheit und Ängste sowie Zukunft wurden allen identisch gestellt, während Fragen rund um die Arbeitswelt adaptiert und auf die aktuelle Tätigkeit angepasst wurden: So wurden Studierende oder Schülerinnen und Schüler beispielsweise bei Führungsfragen danach gefragt, wie sie das Verhalten von Professorinnen und Professoren bzw. von Lehrkräften erleben. Im Folgenden wurden rund um die Arbeit jedoch nur die Antworten der Arbeitnehmenden einbezogen, um keine Verzerrung in den Ergebnissen zu haben. Die Gen Z (n=1’000) wurde bewusst überproportional in die Stichprobe aufgenommen, um differenzierte Analysen zu ermöglichen; Gen Y/X/Boomer (n=2’000) wurden entsprechend ihrer Bevölkerungsanteile in der Schweiz berücksichtigt (BFS 2023). Innerhalb der Altersgruppen wurden auch Geschlecht und Sprachregionen repräsentativ nach BFS-Quoten erhoben. Die Rekrutierung erfolgte online über Bilendi, sodass Selbstselektion möglich ist.
Die St.Galler Jugendstudie 2025 soll durch eine fundierte Erhebung und entsprechende Analysen Evidenz liefern und dadurch einen Beitrag zur Förderung der Jugend und einer gemeinsamen Gestaltung der Zukunft der Arbeits- und Lebenswelten leisten.
Für uns als Autorenteam aus drei Generationen X, Y und Z ist dies mehr als ein Forschungsprojekt – es ist ein persönliches Anliegen.
Insights
St.Galler Jugendstudie
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